Los geht`s - Nach nur 4 Minuten Lesezeit bist du top informiert.
Beim sogenannten EMS-Training („Elektromyostimulation“) braucht der Trainierende weder spezielle Trainingsgeräte wie Hanteln oder Presse noch muss er sich stundenlang in einem Fitnessstudio quälen. Mit der EMS-Methode werden die Muskeln mittels Stromstöße auf Vordermann gebracht. Reizstrom ist die Trainingsmethode der Zukunft – dadurch lassen sich die Work-outs wesentlich effektiver gestalten und man sorgt damit für einen schnellen Muskelzuwachs. EMS-Training hat ihren Ursprung in der Physiotherapie, wo diese Methode schon seit langer Zeit als Therapiemittel eingesetzt wird. Reizströme werden in der Reha nach Muskelverletzungen angewendet, um diese wieder schnell vollfunktionsfähig zu machen. Die Elektroden, die an die betroffene Muskulatur angebracht werden, stimulieren diese effektiv, ohne dass die Muskeln aktive Arbeit leisten müssen.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise der EMS-Methode
(c) Bigstockphoto.com: ID: 91813805 | AndreyPopov
Bei jeder Art körperlicher Aktivität, sei es im Fitnessstudio oder draußen auf dem Fahrrad, sendet das Gehirn über die Nerven elektrische Impulse an die Muskeln, damit diese kontrahieren. Beim EMS-Training wird das Gehirn „umgegangen“ – die Impulse kommen direkt von dem niedrigen Reizstrom. Die in der Funktionskleidung extra eingearbeiteten Elektroden übertragen elektrische Impulse an Muskelpartien weiter. Der Muskel antwortet mit einer Kontraktion, womit die Muskelaktivität wie im echten Training mit Gewichten nachgeahmt wird. Bei regelmäßiger und entsprechend intensiver Anwendung erzielt man eine Volumenzunahme an betroffenen Muskeln – ganz wie beim herkömmlichen Training. Es wird unter Einleitung eines Personaltrainers trainiert, der die Reizströme an dem EMS-Gerät reguliert, an das der Sportler angeschlossen ist. Jede einzelne Muskelgruppe kann von dem Gerät gezielt angesprochen werden. Für das EMS-Training wird zusätzlich spezielle Funktionskleidung benötigt. Über die Kleidung wird eine extra Weste angezogen, dazu kommen noch ein Hüftgurt sowie Arm- und Beinmanschetten. Damit der Strom besser geleitet wird, wird am Anfang das ganze Outfit befeuchtet. Populär sind vor allem die Ganzkörpersysteme, die beispielsweise von dem Marktführer miha bodytec angeboten werden. Es handelt sich bei diesem System um bis zu 10 großflächige Elektrodenpaare, die, wie bereits beschrieben, in ein Westen- und Gurtsystem eingearbeitet sind und dadurch die Stimulation fast aller großen Muskelgruppen ermöglichen.
Kann man mit dem EMS Training abnehmen?
Abnehmen mit dem EMS-Training ist nur bedingt möglich, weil der Körper sein Gewicht in der Regel nur dann reduzieren kann, wenn eine echte Bewegung vorhanden ist beziehungsweise stattgefunden hat. Beim EMS-Training arbeitet man jedoch zum größten Teil statisch, hier werden die Fettdepots nur im geringen Maße angezapft. Ein biochemischer Prozess, der die Fettverbrennung und Gewichtsabbau hervorruft, findet beim EMS-Training nicht statt, weil eine EMS-Muskelkontraktion den Prozess verhindert. Allerdings werden mit EMS-Training Muskeln aufgebaut. Größeres Muskelvolumen verursacht automatisch einen höheren Grundumsatz, wodurch der Kalorienverbrauch nach oben steigt, und im Endeffekt, bei entsprechender Ernährung, zum Gewichtsverlust führt. Grundsätzlich trainiert man mit EMS-System nur die Kraft, die Ausdauer und Koordinationsfähigkeit wird dabei jedoch nicht großartig entwickelt. Dafür muss man wie gehabt auf die traditionellen Sportarten, wie Joggen oder Radfahren, setzen.
Mit erfahrenem Personaltrainer trainieren
Das EMS-Training bedarf eine nötige Erfahrung im Umgang mit Geräten dieser Art. In der Regel bieten Studios EMS-Training nur in Verbindung mit Personaltrainerbetreuung an. Dadurch wird sichergestellt, dass die Trainingsdurchführung von fachmännischer Hand aus geführt wird und die möglichen Fehler gemieden werden. Der Personaltrainer gibt die Belastungszeiten, Übungen und Stromspannung an, die an die Möglichkeiten und Leistungsfähigkeiten der trainierenden Person optimal angepasst sind. Das ermöglicht eine gezielte Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Personaltrainer erfüllt auch eine motivierende Funktion – er bringt den Sportler zu Höchstleistungen, die man alleine, vor allem als Neuling, kaum erzielen könnte. Darüber hinaus leistet der Trainer Hilfe, um die Übungen korrekt auszuführen und kann gegebenenfalls korrigierend angreifen, falls es Probleme bei der Ausführung gibt. Die Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Personaltrainer macht das EMS-Training nicht nur effektiver, sondern es fördert die Gesundheit und minimiert die Anzahl der eventuellen Fehler.
EMS-Training bei Rückenproblemen
(c) Bigstockphoto.com: ID: 65179591 | Kzenon
Muskuläre Dysbalancen oder eine zu schwache Muskulatur sind in den meisten Fällen der Grund für die Rückenbeschwerden. Durch EMS-Training kann man die Muskulatur gezielt an den Stellen stärken, wo es besonders gebraucht wird. Dadurch erzielt man schnell eine bessere Mobilität im Rücken, auch die Beschwerden ziehen sich zurück. Das geschieht bereits schon nach wenigen Trainingseinheiten. Wo liegt also das Geheimnis, dass man durch EMS so schnell Erfolge feiern kann? Die EMS-Reizströme stimulieren positiv die tiefer liegenden Stabilisationsmuskeln. Dazu kommt noch die allgemeine Muskelstärkung durch EMS-Training, die die allgemeine Körperhaltung auf Vordermann bringt.
Diese Vorteile sichert das EMS-Training
Der größte Vorteil des EMS-Trainings liegt darin, dass die schnell zuckenden Muskelfasern verstärkt stimuliert werden. Diese Fasern sind hauptsächlich am Muskelaufbau beteiligt, sie spielen auch die endscheidende Rolle bei der Entwicklung der Schnellkraft. Das erzielt man mit klassischem Krafttraining erst am Satzende, wenn die Intensität ihren Höhepunkt erreicht. Das passiert jedoch unter starker Belastung der Gelenke und Bänder, was beim EMS-Training unmöglich ist, da hier die Zusatzlasten fehlen. Die Belastung auf das Herz-Kreislauf-System fällt beim EMS-Training viel geringer als beim herkömmlichen Training mit Gewichten aus. Beim Krafttraining gibt es ein ständiges Auf und Ab des Pulses, auch die Blutdruckwerte variieren während des Trainings erheblich. Beim EMS-Training ist das nicht der Fall – diese Werte bleiben dabei zum größten Teil konstant und bewegen sich im niedrigen Bereich. Erwähnenswert ist beim EMS-Training auch die Zeitersparnis: Etwa 20 Minuten EMS-Training bringt solche Effekte, die man mit einem mehrstündigen klassischen Krafttraining vergleichen könnte.
Die weiteren Trainingsvorteile im Überblick:
- gezielter Aufbau der Muskulatur möglich
- besonders schonend für Gelenke
- alle Muskelgruppen können gleichzeitig trainiert werden
- mögliche Dysbalancen der Muskulatur werden ausgeglichen
- bessere Körperhaltung und Körperspannung
- Steigerung der Kraftausdauer möglich
- der Stoffwechsel kommt in Schwung
- allgemeine Lockerung der Muskeln
- optimal bei Gelenk- und Rückenproblemen
Für wen ist EMS nicht geeignet?
Das EMS-Training ist in folgenden Fällen nicht empfehlenswert oder sollte nur nach einer Rücksprache mit Arzt ausgeführt werden:
- bei Schwangerschaft
- bei eingebautem Herzschrittmacher
- bei Menschen mit erhöhtem Thromboserisiko
- bei Epilepsiepatienten
- wenn Implantate vorhanden sind
- bei Hautproblemen
- bei Sensibilitätsstörungen
Im Zweifelsfall sollte man immer seinen Arzt zu Rate ziehen.
EMS-Training Kosten
Ein bis zwei Mal in der Woche reichen vollkommen aus, um mit EMS-Training Erfolge zu erzielen. Eine Trainingseinheit dauert in der Regel 20 Minuten. Für diese Zeit berechnen die meisten Studios zwischen 10 und 25 Euro, der Leihanzug ist inklusive. Etwas günstiger wird es natürlich, wenn man sich für ein Abo entscheidet – die Effekte werden eher erst nach circa 2-3 Wochen sichtbar, deswegen bietet ein Abo die günstigere Variante.
Weitere Quellen:
http://eatsmarter.de/abnehmen/news/ems-Training
http://derstandard.at/2000001567280/EMS-Work-out-unter-Strom