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Bei den Faszien handelt es sich um Bindegewebe. Vom Aussehen her ähneln Faszien einer dünnen Folie, sie umgeben jeden einzelnen Knochen und alle Organe im menschlichen Körper. Mit Faszien sind alle kollagenen und faserigen Bindegewebestrukturen im Körper gemeint. Dazugehören unter anderem die Sehnenkapseln, das Bindegewebe in den Muskeln sowie das Unterhautbindegewebe.
Die Rolle der Faszien im Körper

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Faszien haben viele wichtige Aufgaben im Körper. Zu den wichtigsten Funktionen der Faszien zählen:
- dank Faszien bekommt der Körper eine bestimmte Form, er wird geschützt und wirkt stabiler
- Faszien spielen eine fördernde Rolle bei dem Lymphfluss
- sie partizipieren bei den wichtigsten Stoffwechselprozessen
- sie dienen als eine Art Trennwand in den Muskeln, Organen und in den Sehnen
- Faszien sind in der Lage, die Energie zu speichern und sie wieder abzugeben
- die Muskelkraft wird durch Faszien an die Knochen übertragen.
Der Name Faszien kommt vom Lateinischen „fascia“ und bedeutet einen Band oder Bündel. Vom Material her bestehen Faszien aus vielen Schichten weißlicher Kollegenfasern vom Typ 1. Diese Faser kann man fast überhaupt nicht dehnen, allerdings sind sie sehr widerstandsfähig. Zwischen den nicht dehnbaren Fasern aus Kollagen befinden sich kürzere Fasern, die elastisch sind. Sie bestehen hauptsächlich aus dem gummiähnlichen Protein Elastin und weiteren winzigen Fasern, die man als Mikrofibrille bezeichnet. Die einzelnen Fasern umgibt ein wässriger Stoff, in dem sich wichtige Nährstoffe befinden (wie zum Beispiel Hyaluronsäure oder Sulfate). Die Verteilung der Fasern im Körper ist unterschiedlich. Je nachdem, welche Funktionen sie im Körper zu erfüllen haben und wo sie sich im Körper befinden, so gestaltet sich ihre Zusammensetzung (der Anteil an dehnbaren Elastin-Fasern und zähen Kollagenfasern). Als Beispiel kann man hier die lange Rückenfaszie nennen, die seitlich der Wirbelsäule verläuft (Fascia thoracolumbalis) oder die Plantarfaszie – sie verläuft unter dem Fuß. Die beiden Faszien sind zum größten Teil aus dem kollagenen Fasern gebaut, weil sie hohen Kräften ausgesetzt sind. Je größer die Belastung, desto fester und besonders reißfest müssen die Faszien sein. In Faszien befinden sich viele Sinneszellen, die verschiedene Funktionen haben. Je nach Funktion dieser Rezeptoren unterscheidet man zwischen Vater-Pacini-Körperchen, Ruffini-Körperchen, Golgi-Apparaten und interstitielle Rezeptoren. Sie nehmen folgende Signale auf:
- wie sich die einzelnen Körperteile im Verhältnis zueinander befinden
- alle Bewegungen des Körpers
- einzelne mechanische Reize, wie z.B. Druck oder Dehnung
- die Veränderungen der Spannung in den menschlichen Organen.
Diese Informationen werden dann an das Zentrale und Vegetative Nervensystem weitergeleitet. Diverse Dehnübungen oder spezielles Faszientraining stimulieren dementsprechend die Rezeptoren in den Faszien. Dadurch erhöht sich die Gefäß- und Muskeldurchblutung. Im Endeffekt kommt es zu Muskelentspannung. Ein Faszientraining kann damit die Muskelverspannungen lösen und wirkt schmerzlindernd.
So kommt es zu Veränderung der Faszien-Strukturen
Die gesunden Kollagenfasern der Faszien sind in der Regel wellenförmig. Der Aufbau ähnelt einem Scherengitter. Dank dieser speziellen Anordnung und durch das Enthalten der Elastinfasern besitzen sie diese einzigartige Elastizität. Dieser Zustand ist jedoch kein Dauerzustand. Bei unterschiedlichen Fehlhaltungen, Überlastungen oder beim Mangel an Bewegung kommt es in den Baustrukturen der Faszien zu markanten Veränderungen. Auch das Altern führt zu Veränderungen der Faszien. Allerdings heißt der Hauptverantwortliche für die negativen Veränderungen Bewegungsmangel. Wenn man sich nur unregelmäßig oder wenig bewegt, verlieren die Faszien Wasser und Hyaluronsäure. Die Faszien „schrumpfen“ förmlich und die Entfernung zwischen den einzelnen Kollagenfasern reduziert sich merklich. Das Resultat sind neue Verbindungen zwischen den Fasern – die sogenannten Querverbindungen (Crosslinks). Diese neuen Verbindungen machen die Faszien unflexibel, die Fasern verkleben und verlieren nach und nach ihre natürliche Elastizität. Man könnte sich das bildhaft so vorstellen: Die Faszien sehen von der Struktur her wie ein Einkaufsnetz aus, der gitterförmig ist und sich dadurch in der Länge und Breite gut dehnen lässt. Falls man jedoch neue, willkürlich zusammengewürfelte Querverbindungen dazu fügt, leidet die Dehnbarkeit des Netzes erheblich. Die neu entstandenen Querverbindungen unterscheidet man folgendermaßen voneinander:
- reversiblen, wasserlöslichen Querverbindungen – man kann sie durch entsprechende Bewegungsmuster ohne Probleme lösen
- festen, nicht wasserlöslichen Querverbindungen – diese Art von Crosslinks benötigt ein spezielles Training, wie beispielsweise das Faszientraining, um aufgelöst zu werden.
So hältst du deine Faszien gesund

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Das Thema „Faszien und Faszientraining“ ist in den letzten Jahren sehr populär geworden. Für gesunde Faszien muss man selbst etwas tun, damit man beweglich und schmerzfrei bleibt. Mit den folgenden Tipps kannst du für die Gesundheit deiner Faszien sorgen:
- Training auf einem Trampolin. Mit Schwingen und Trampolinhüpfen kannst du deine Faszien schonend in Form halten. Darüber hinaus sorgst du mit dieser Methode für das Training größerer Muskelgruppen. Das Hüpfen ist eine hervorragende Methode, um deine Knorpel und Bandscheiben mit Vitalstoffen zu versorgen. Du trainierst außerdem dein Herz-Kreislauf-System und bringst dein Immunsystem in Schwung.
- Spezielles Faszientraining. Dabei handelt es sich um gezielte Dehnübungen. Die Bewegungen sollten möglichst weich und dynamisch sein. Empfehlenswert ist hier Tai Chi, Pilates oder Yoga. Diese Bewegungsart regt die Bindegewebszellen dazu an, die alten und verbrauchten Kollagenfasern zu erneuern. Das Training sollte regelmäßig absolviert werden, weil die Veränderungen in den Faszien nur langsam auftreten, dafür aber sind sie dauerhaft.
- Mit einer Faszien-Rolle zu gesunden Faszien. Die Faszien-Erneuerung erreichst du auch mit einer speziellen Massagerolle. Sie ist meistens aus Schaumstoff gebaut und wird für die spezielle Massage des Fasziengewebes benutzt. Bei entsprechender Anwendung lösen sich die Verklebungen zwischen den einzelnen Faszien und sie werden wieder elastischer.
- Körper entsäuern. Ein überwiegend saures Milieu ist nicht gut für die Faszien. Das Gewebe der Faszien braucht eine basische Umgebung, um sich bestmöglich regenerieren zu können. Deswegen ist es ratsam, den Körper zu entsäuern. Das erreicht man in erster Linie mit basischen Nahrungsmitteln. Man kann zusätzlich basische Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, um den Prozess zu beschleunigen. Das könnten bestimmte Mineralstoffe, Bitterstoffe oder basische Säfte sein. Gut geeignet sind auch regelmäßige basische Bäder, die die Basen-Säuren-Balance wiederherstellen. Von den Nahrungsergänzungen ist es organisches Silizium, das die Ausleitung der überschüssigen Säuren beschleunigt. Silizium trägt dazu bei, die Bildung von Kollagen und Elastin anzukurbeln, was im Endeffekt die Regeneration der Faszien auf Touren bringt. Außerdem gibt dieser Wirkstoff den neu entstandenen Faszien eine solide Stabilität und Elastizität.
Mit diesen Maßnahmen hält man die Faszien gesund und flexibel. Allerdings sollte man bei länger andauernden Schmerzen am besten einen Spezialisten konsultieren.