Hautstraffung – Operation nach massiver Gewichtsabnahme

Hautstraffungs-OP
Hautstraffungs-OP I ©Bigstockphoto.com: ID: 104812067/ edwardolive
Written by jawoi

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Starke und schnelle Gewichtsabnahme bringt optisch gesehen nicht automatisch die Körperformen, die man sich dadurch erhofft hat. Für die Gesundheit – Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel oder Gelenke – ist eine massive Gewichtsabnahme positiv, die optischen Effekte bleiben jedoch oft enttäuschend. Das betrifft vor allem das Aussehen der Haut: Durch jahrelanges, starkes Übergewicht, kann sich die Haut nach dem Abnehmen den neuen Verhältnissen nicht sofort anpassen. Was zurückbleibt sind unschöne Hautüberschüsse, die insbesondere am Bauch, Gesäß, Brust, Oberarmen und Schenkeln entstehen. Diese Überreste neigen oft zu Entzündungen und beeinträchtigen die Optik sowie die Bewegung. Die überdehnte, herunterhängende Haut, muss dann in einem chirurgischen Eingriff entfernt werden.

Kann eine Massage oder körperliche Aktivität helfen?

Starkes Übergewicht führt zu Gewebeveränderungen in dem Bindegewebe. Das Bindegewebe in der Haut wird durch Übergewicht dauerhaft auseinandergezogen. In manchen Fällen kann es dazu kommen, dass einzelnen Bindegewebsfasern reißen. Das kann man sogar durch die Haut erkennen – es entstehen nämlich die sogenannten Striae/Dehnungs- oder Schwangerschaftsstreifen. Wird die Haut bis zu einem bestimmten Punkt gedehnt, kann weder eine Massage, kosmetische Behandlung oder Sport helfen, diesen Zustand rückgängig zu machen. Falls das Übergewicht nicht so sehr ausgeprägt ist oder bei jüngeren Menschen mit dickerer Haut kann es jedoch durchaus möglich sein, durch körperliche Aktivität die Haut zu straffen. Dafür wird jedoch etwa ein Jahr Zeit gebraucht, um die Haut wieder straff zu bekommen. Bevor man sich jedoch für eine Hautstraffungs-OP entscheidet, sollte das erreichte Wunschgewicht mindestens ein Jahr stabil bleiben. Das hat einen Sinn: Wenn der Patient nämlich nach einer OP wieder stark an Gewicht zunimmt, können die überschüssigen Pfunde auf die frischen OP-Narben drücken, was im Endeffekt zu Komplikationen führen kann.

So funktioniert eine Hautstraffung-OP

Bei einer Hautstraffung-OP (auch bekannt als Bodylift) kann beliebig viel überschüssiger Haut an verschiedensten Körperregionen entfernt werden, und zwar in einer oder mehreren Operationen. Während einer OP können auch getrennte Körperregionen, wie z.B. Bauch und Rücken, gleichzeitig operiert werden. Was nach einer OP bleibt, sind zwar lange Narben, das ist allerdings den Patienten viel lieber als unansehnliche Haut-Fettwülste. Solche ästhetische Eingriffe müssen in der Regel mehrmals wiederholt werden, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Kombi-Eingriffe erhöhen das Risiko einer OP, darüber hinaus wird eine feste Körperseite zum Straffen eines anderen OP-Bereichs genutzt. Man nimmt beispielsweise erst die Haut am Bauch weg, so kann der Patient wieder normale Hosen tragen. Die zweite OP dient dann der Hautstraffung an den Oberschenkeln.

Methoden der Hautstraffung

Die Operationsmethode für eine Hautstraffung ist immer individuell an den Patienten angepasst. Einzelne Operationsmethoden sind von verschiedenen Merkmalen abhängig. Welche Methode angewendet wird, hängt zum Beispiel von der Problemzone und dem Level der Gewebeerschlaffung ab. Je nachdem, wofür man sich entscheidet, wendet man dann die Methode der Fettabsaugung bis hin zur größeren Straffungsoperation an. Für welche Methode sich der Arzt entscheidet, wird nach dem ersten Gespräch und einer Begutachtung bekannt. Kleinere Eingriffe können sogar ambulant durchgeführt werden, größere Straffungs-OP benötigen einen Aufenthalt in einer Klinik.

Methoden im Überblick:

  1. Kleinere Eingriffe (Hautstraffung). Bei minimalen Eingriffen bleibt danach die Narbe klein gehalten, weil die OP-Wunde auch nicht so groß ist. Die sogenannte Ministraffung kombiniert man in der Regel mit einer Fettabsaugung. Solche Mini-OPs werden nur bei moderat ausgeprägter Hauterschlaffung durchgeführt. Im Fall einer Bauch-OP kombiniert man eine Fettabsaugung mit einer Mini-Abdominoplastik. Hier muss der Nabel nicht versetzt werden.
  1. Fettabsaugung (3-D-Liposuction). Durch die Fettabsaugung (Liposuktion) kann man die Körpersilhouette entsprechend modellieren. Im Rahmen der 3-D-Liposuktion wird die Unterhautfettgewebe entweder abgesaugt, reduziert, oder aufgefüllt (Lipofilling), um die bestmöglichen optischen Effekte zu erreichen. Vielversprechend ist auch die Fettabsaugungsmethode, die aus zwei verschiedenen Schritten besteht. Bei dieser Methode wird nicht nur das Fett verflüssigt und abgesaugt, sondern auch das Gewebe gestrafft. Während der OP wird das Gewebe erwärmt. Das bringt Folgendes mit: Das Fett schmilzt und die Stränge des Bindegewebes, genannt „Septen“, ziehen sich zusammen. Durch die Gewebserwärmung wird der Körper dazu angeregt, neues Kollagen zu bilden, was die Haut von außen glatter aussehen lässt.
  1. Klassische Hautstraffung. Diese Methode wird angewendet, um die Bauchdecke, Oberarme und Oberschenkeln zu straffen. Im Vergleich zu Ministraffung bleiben hier größere Narben zurück, auch die Wundflächen sind entsprechend größer. Allerdings sind die Narben so platziert, dass sie möglichst wenig sichtbar sind. Straffungs-OPs kombiniert man meistens mit Fettabsaugung zusammen, weil dadurch die Wundflächen klein gehalten werden können. Bei der Bauchdeckenstraffung schneidet man den Bauchnabel um und verlegt die Narbe in die Bikinizone. Oberschenkellift hinterlässt eine Narbe an der Innenseite des Oberschenkels und beim Oberarmlift verlängert man die Narbe in der Achsel an der Innenseite der Arme. In allen Fällen kann eine Kombination mit Fettabsaugung erfolgen.
Kosmetische Chirurgie nach Gewichtsabnahme  I ©Bigstockphoto.com: ID: 13004201/ B-D-S

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Wann übernehmen Krankenkassen die Kosten?

Damit die OP-Kosten von einer Krankenkasse übernommen werden, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden:

  • bei dem Patienten sind funktionelle Störungen festgestellt, die durch Hautfalten entstanden
  • Entstehung von Hautausschlägen in den Hautfalten, die mit konservativen Heilungsmethoden (Salbenbehandlung oder Hautpflege) nicht beseitigt werden können.
  • die überhängenden Hautfalten verursachen eine starke körperliche Entstellung der Patienten.

Jeder Fall wird separat und individuell durch den medizinischen Dienst der Krankenkasse vor der OP behandelt.

Risiken von Operationen nach Gewichtsabnahme

Wie jeder chirurgische Eingriff sind Operationen nach Gewichtsabnahme mit gewissen Risiken verbunden:

  • Schwellungen oder Schmerzen
  • manchmal sammelt sich Gewebsflüssigkeit, Wundsekret und Blut
  • Spannungsgefühl
  • Blutergüsse
  • Narben und Narbenwucherungen
  • Ungleichmäßigkeiten
  • Abszesse
  • Störungen bei der Wundheilung
  • es können sich Dellen oder Unregelmäßigkeiten der Hautoberfläche bilden.
Operationen nach Gewichtsabnahme für eine Bikini-Figur  I ©Bigstockphoto.com: ID: 110015765/ www.BillionPhotos.com

Operationen nach Gewichtsabnahme für eine Bikini-Figur I ©Bigstockphoto.com: ID: 110015765/ www.BillionPhotos.com

In den ersten Tagen und Wochen nach der Hautstraffungs-OP sind Schwellungen und leichte Blutergüsse ganz normal. Nach einer Bauchstraffungs-OP sollte man in den ersten Wochen in einer Klappmesserhaltung auf dem Rücken schlafen, damit die OP-Naht nicht zu sehr gedehnt wird.

Weitere Infos zum Thema:

http://www.apotheken-umschau.de/Adipositas-Fettsucht/Kilos-weg-Haut-bleibt-Was-dann-hilft–513357.html

https://www.welt.de/gesundheit/article148121879/Fettschuerze-laesst-sich-nicht-einfach-abstreifen.html

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