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Die Mariendistel stammt ursprünglich aus den warmen Ländern rund ums Mittelmeer und Kleinasien. Sie wächst jedoch auch an sonnigen Plätzen in Europa. Mariendistel kann man an den weiß marmorierten Blättern, die kleine Dornen aufweisen sind, erkennen. Mariendistel (Silybum marianum) gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). An ihren aufrechten, verzweigten Stängeln, die rundlich und behaart sind, sind die grünen, glänzenden und ungestielten Blätter platziert. An den Blattnerven sind die Blätter mit weißen Flecken versehen. Die Blütezeit der Mariendistel dauert von Juni bis September. In dieser Zeit bekommt die Heilpflanze die kugelförmigen Blüten in purpurroter Farbe. Die oval-länglichen Früchte der Mariendistel sind an der Oberfläche glatt und glänzen in dunkelbrauner Farbe. Die Mariendistel zählt zu den schönsten und größten Distelarten. Die Pflanze wird oft als Zierpflanze in Gärten angepflanzt.
Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Wirkstoffe der Mariendistel
Die Mariendistel ist eine der populärsten Heilpflanzen. Aus ihren Früchten wird ein Extrakt gewonnen, der Leberschäden vorbeugen und diese regenerieren kann. Der Name des Extraktes wird in der Anlehnung an den wissenschaftlichen Namen der Mariendistel „Silybum marianum“ Silymarin genannt. Laut wissenschaftlichen Studien fängt Silymarin die freien Radikale ab, die bei der Entgiftung in der Leber anfallen. Dadurch wird die Zerstörung der Zellwände verhindert und das Lebergewebe kann sich regenerieren. In der medizinischen Anwendung werden Mariendistelpräparate zur ergänzenden Behandlung von chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen eingesetzt. Die Wirkstoffe der Mariendistel unterstützen sanft den Erholungsprozess bei Schäden, die durch Alkohol und Medikamente entstanden sind. Anders als die chemischen Präparate belastet Mariendistel die Leber nicht zusätzlich. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen der Mariendistel-Früchte gehören:
- Silymarin (dieser Wirkstoff besteht aus Silibinin, Silychristin und Silydianin)
- Flavonoide
- Öl (20-30%)
- Eiweiß (25-30 %).
Wie wirkt Mariendistel?
Mariendistel wirkt als Präparat vor allem
- entgiftend – die Leberzellen werden vor Zellgiften abgeschirmt
- regenerativ – die Leberzellen regenerieren sich nach der Einnahme von Mariendistelpräparaten schneller und effektiver
- antioxidativ – sie fängt freie Radikale auf
- gallefördernd und leicht abführend – im Endeffekt werden auch die Fette schneller verstoffwechselt
- antimykotisch (pilztötend) – vor allem wirksam gegen Candida albicans
- die Produktion von Glutathion wird angeregt
- wirksam im Kampf gegen den Krebs – Mariendistelwirkstoffe hemmen das Tumorwachstum und fördern die Apoptose bei Krebszellen (nicht bei allen Krebsarten)
- die Entgiftungssysteme der Leber werden aktiviert
- die Wirkstoffe wirken antidepressiv durch Modulation neuronaler Wachstumsfaktoren und Neurotransmitter.
Die wichtigsten Anwendungsgebiete von Mariendistel
Auf dem Markt gibt es zahlreiche Fertigpräparate aus Mariendistelfrüchten, die man in Form von Kapseln, Dragees, Tabletten oder Tropfen bekommen kann. Diese Präparate haben sich hauptsächlich als pflanzliche Lebertherapeutika bewährt. Da sich die wichtigen Inhaltsstoffe aus dem Gemisch des Silymarins kaum im Wasser lösen lassen, eignen sich hingegen etwaige Teezubereitungen aus den Mariendistelfrüchten nicht zur unterstützenden Behandlung bei Lebererkrankungen. In diesem Fall wäre die Konzentration der wirksamen Inhaltsstoffe zu gering, um ihre Wirkung zu entfalten. Diese niedrige Konzentration ist aber ausreichend, um funktionelle Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl zu reduzieren. Man empfiehlt zudem die Mariendistelzubereitungen zur Therapie von toxischen Leberschäden und zur Unterstützung einer Behandlung von chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen (darunter bei einer Leberzirrhose), was in vielen wissenschaftlichen Studien bereits belegt wurde.
Die Anwendungsgebiete von Mariendistel zusammengefasst:
- akute Leberentzündung (z.B. bei Pilz-, Alkohol- und Medikamentenvergiftungen)
- chronische Leberschäden, die durch Gifte verursacht wurden, auch Leberschäden durch Medikamente, Alkoholmissbrauch und Viren
- Leberschwäche nach akuten Erkrankungen (nach einer schweren Grippe, Verbrennungen und OPs)
- Leberschwäche bei chronischen Erkrankungen (bei Rheuma)
- für eine allgemeine Entgiftung des Körpers, Leberstärkung und Leberentgiftung;
- bei Mykosen.
Mariendistel wird auch in der Homöopathie als Carduus marianus in niedrigen Dosierungen von D1 bis D6 bei Leberentzündungen, Neigung zu Gallenkoliken, Hämorrhoiden und Krampfadern angewendet.
Gibt es Nebenwirkungen bei Mariendistelanwendung?
In einzelnen Fällen kann die Mariendistel allergische Reaktionen auslösen, vor allem bei Menschen, die allgemein allergisch auf Korbblütler (wie Arnika, Kamille, Schafgarbe, Beifuß etc.) reagieren. Es kann zudem unerwünschte Effekte nach der Mariendistelanwendung im Verdauungsbereich geben (wie etwa leicht abführende Wirkungen).
Das sollte man bei der Anwendung von Mariendistel beachten
Bei Verdauungsbeschwerden aufgrund einer gestörten Gallenproduktion der Leber kann der Mariendistel-Tee oder Fertigpräparate aus der Apotheke helfen. Bei schweren Lebererkrankungen wie Leberzirrhose, Hepatitis C oder bei einer akuten Knollenblätterpilzvergiftung dürfen Mariendistelpräparate nur begleitend und stets unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Bei Korbblütlerallergie wie bei Arnika oder Chrysanthemen sollte man auf die Mariendistel besser verzichten. Bei Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern sollte man die Anwendung immer mit dem Arzt oder Apotheker besprechen.
Dosierung von Mariendistel
Die Mariendistel in gemahlener Form nimmt man 4x täglich 1 Teelöffel (2-4g, entspricht einer Tagesdosis von 200 bis 400 Milligramm von Silymarin) ein, am besten mindestens 45 Minuten nach und 45 Minuten vor einer nächsten Mahlzeit. Dadurch wird die Milchdistel im Magen nicht mit anderen Lebensmitteln gemischt und ihre Wirkstoffe können auf diese Weise optimal absorbiert werden. Mariendistel kann man auch auf nüchternen Magen verwenden. Man sollte anschließend ausreichend viel Wasser (ca. 150-200 ml pro Teelöffel) trinken. Am Anfang der Kur sollte die Dosis verdoppelt werden, damit die intensiven Regenerationsprozesse in der Leber angeregt werden. Um die entsprechende Wirkung zu entfalten, wird es empfohlen, die Einnahme über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten.
Die industriell hergestellten Mariendistel-Präparate aus der Apotheke sind am wirksamsten mit einer Tagesdosis von 200 bis 420 Milligramm Silymarin. Sie garantieren einen gleichbleibenden Wirkstoffgehalt über längere Zeit, außerdem können solche Präparate genau dosiert werden. Mariendistelpräparate aus der Apotheke sollten immer so eingenommen und dosiert werden, wie es im Beipackzettel steht oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei der Einnahme ist besonders wichtig.
Fazit
Die Mariendistel besitzt zwar ein Leber schützendes Potenzial, aber man muss sich im Klaren sein, dass man zusätzlich zur Einnahme von Silymarin auch die schädigenden Einflüsse (z.B. Alkohol, fettreiche Nahrung) vermeiden sollte. Diese Wirkungen werden Mariendistel zugeschrieben:
- sie schützt die Leber und fördert die Erholung geschädigten Lebergewebes
- Mariendistel regt den Appetit an und fördert die Verdauung
- Mariendistel-Tees helfen bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts
- bei Allergie auf Korbblüten-Gewächse vermeiden.
Weitere Infos zu Mariendistel: https://www.mariendistel.info/